Grundschule im Südsudan


Knapp 70 Prozent der Erwachsenen im Südsudan können weder lesen noch schreiben. Auch die Zahl der Kinder, die eine Grundschule besuchen, ist mit 42 Prozent sehr gering. Da Bildung und Ausbildung für den jüngsten Staat der Erde zwei der wichtigsten Bausteine für eine gute Zukunft sind, betreiben wir den Bau, Ausbau und Erhalt einer Grundschule in Lologo, die etwa 1100 Kinder besuchen. 

Lernen für die Zukunft

2010 hat unser Projektpartner, die Vincent de Paul Society Juba mit dem Aufbau einer Grundschule in Lologo, einem Vorort der südsudanesischen Hauptstadt Juba begonnen. Die erste Klasse wurde gemeinsam mit der Hilfe von Eltern und der Gemeinde mit einfachstem Mobiliar und mit geringen finanziellen Mitteln errichtet. Im darauffolgenden Jahr wurde eine weitere Klasse gebaut. Seitdem folgten auch ein Kindergarten und weitere Klassenräume. Anfang 2024 konnte eine neue Toilettenanlage, sowie ein zweistöckiges Schulgebäude eröffnet werden, welches nun 8 weitere Klassenräume beinhaltet und gerade mit Solarenergie ausgestattet wird. Auch gibt es bereits eine Schulbibliothek und einen Computerraum.

Bildung & Ernährung für 1.100 Kinder

Schule und Kindergarten werden heute von mehr als 1.000 Kindern besucht, die den Unterricht gut zu Fuß erreichen können. Es werden auch Schüler*innen aufgenommen, deren Eltern kein Schulgeld bezahlen können.

Im Kindergarten werden die Kinder auf die Schule vorbereitet. In der Grundschule lernen sie Englisch, Arabisch, Bor (eine lokale Sprache), Mathematik und Naturwissenschaften. Alle Kindergarten- und Schulkinder erhalten eine gesunden Schulsnack. Denn satt lernt es sich leichter und die Kinder können sich besser auf den Unterricht konzentrieren.

Schulbau und Instandhaltung dank österreichischer Spenden

Schulbau bzw. Renovierung, Ausstattung der Klassenzimmer mit Tischen und Stühlen, Lern- und Unterrichtsmaterialien, sowie die Weiterbildung der Lehrer*innen werden hauptsächlich durch Spenden aus Österreich finanziert. Viele der Familien der Schüler*innen haben zu wenig Einkommen, um das ohnehin schon sehr niedrig angesetzte Schulgeld bezahlen können. Die Lehrer*innen arbeiten ehrenamtlich und bekommen lediglich eine Aufwandsentschädigung. 

Schuljause: Lernen macht hungrig

Weil der Schultag für die meisten Schüler*innen ohne Frühstück beginnt und sie für gewöhnlich täglich nur eine einzige Mahlzeit am Abend bekommen, erhalten die Kinder seit einigen Jahren auch eine Schuljause. Dank dieser Jause können sich die Kinder gesund entwickeln und besser lernen. Die Lehrer*innen berichten, dass die Schüler*innen seltener krank sind und sich die Konzentration und der Lernerfolg verbessert haben.